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Internationaler Wisent-Kongress 2008

Am 10. und 11. Juni 2008 tagten Wisentexperten aus Polen, Rumänien und Deutschland im Waldinformationszentrum Hammerhof. Dabei wurde die besondere Bedeutung und Verantwortung der Züchter in Westeuropa für die weitere Reinzucht der Wisentbestände bekräftigt, die eine enge Zusammenarbeit mit der Zuchtbuchführung in Polen erfordert, damit Inzucht und Genverlust minimiert werden.

Dramatisch hatte sich im Sommer 2007 das Blauzungenvirus ausgewirkt: Allein in Hardehausen verendete innerhalb von wenigen Tagen ein Drittel des Bestandes an der Seuche, darunter beide Zuchtbullen. Mit Besorgnis wurde die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit nach Osten beobachtet. Während Wisente in Gehegen mit dem in 2008 neu entwickelten Impfstoff geschützt werden konnten, waren die in Osteuropa freilebenden Herden weiterhin von der Seuche bedroht.

Mit diesen und anderen wichtigen Themen beschäftigten sich mehr als 60 Wisent-Experten aus über 10 Ländern an zwei Tagen am Waldinformationszentrum Hammerhof      von Wald und Holz NRW.

 

Buchvorstellung: Neue Wisentmonographie

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des 1958 von der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen gegründeten Wisentgeheges Hardehausen und passend zur Ausrufung des Wisents als Wildtier des Jahres 2008 durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erschien in der traditionsreichen Reihe der Neuen Brehm-Bücherei im Verlag Westarp Wissenschaften eine sehr fundierte aktuelle Wisentmonographie.

Wald und Holz NRW initiierte und förderte eine deutsche Übersetzung der bereits in polnischer Sprache vorliegenden Fassung. Das Autorenpaar Krasiński/ Krasińska, seit Jahrzehnten in der Wisentforschung in Bialowieza engagiert, zeichnet in der vorliegenden Monographie ein lebendiges Bild dieser faszinierenden und eindrucksvollen Wildrindart. Einen großen Teil nimmt dabei die Dokumentation der mühevollen Wiederaufzucht der Wisente im Bialowieza-Urwald und der Bestandsentwicklung in den letzten 50 Jahren ein. Ausführlich werden Geschichte, Körperbau, Lebensweise, Verhalten, Populationsbiologie und -management sowie Ernährungs- und Fortpflanzungsbiologie des europäischen Wildrindes beschrieben. Eine Analyse der Gefährdungssituation und des rechtlichen Schutzstatus des Wisents rundet das umfangreiche Werk ab.

Zu erwerben ist die Wisent-Monographie an der Infotheke des Hammerhofes.

 

Das Bläserchor des Forstamtes eröffnete den Wisent-Kongress.

Bis auf den letzten Platz war das Auditorium besetzt.                                                     Auch eine Simultanübersetzung war gewährleistet.

Die Kongress-Teilnehmer posierten für das obligatorische Gruppenfoto.

Mit Fernglas und durch Kameras wurden die Hardehauser Wisente beobachtet.

Die Teilnehmer besichtigten die Bergwisent-Herde.